Neunter Jahrestag des Attentats auf Charlie Hebdo - Gedenkfeier mit Kabarettist HG Butzko, Poetry Slammerin Meike Harms, Ausschreibung Kunstpreis zur Ausgestaltung bayerischer Amtsräume und "Waschlappenversteigerung" mit Cartoonist Michael Heininger

lllustration: Jacques Tilly
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Tilly

 
Die Veranstaltung des Bundes für Geistesfreiheit München am 7. Januar 2024 beginnt um 19 Uhr im Münchner Rationaltheater (Hesseloherstraße 18, 80802 München). Der Eintritt ist frei.
 

Wie jedes Jahr findet auf Initiative des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) München, unterstützt von der Giordano-Bruno-Stiftung, am 7. Januar, dem Jahrestag des Terroranschlags auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo, eine Veranstaltung statt. Damit möchte der bfg München der Opfer des Attentats vom 7. Januar 2015 gedenken, bei dem neun Mitarbeiter*innen der Zeitschrift und ein Personenschützer ermordet wurden. 
 
Die Veranstaltung beginnt mit der Begrüßung durch die Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit München Assunta Tammelleo, die auf die große Bedeutung der Kunst- und Meinungsfreiheit hinweist. Danach tritt die Poetry Slammerin Meike Harms auf, die dieses Jahr deutschsprachige Vizemeisterin im Poetry Slam geworden ist. Im Anschluss folgt eine Versteigerung von Karikaturen, die der Kunstmaler und Cartoonist Michael Heininger auf „Waschlappen“ verewigt hat. Die Hälfte des Erlöses behält Michael Heinigner, die andere Hälfte geht ans Rationaltheater. Außerdem stellt Wolf Steinberger die aktuelle Ausschreibung des satirischen Kunstpreises für die Ausgestaltung bayerischer Amtsräume vor. Und zum Schluss präsentiert der Kabarettist HG Butzko einen Auszug aus seinem aktuellen Programm.
 
Nach dem Terroranschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo machte sich die Welt kurze Zeit Gedanken über religiöse Karikaturen und Meinungsfreiheit. In den (sozialen) Medien wurde diskutiert, inwieweit die Anschläge auch mit Glaube und Religion zu tun haben, und ob Religionen überhaupt verspottet werden dürfen. Neun Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig. Der Jahrestag ist ein trauriger Anlass, diese Fragen immer wieder zur Diskussion zu stellen.
 
Leider müssen wir auch heute noch immer mit ansehen, wie Menschen von Staats wegen und von religiösen Eiferern eingeschüchtert, verfolgt und sogar mit dem Tod bedroht werden - nur deswegen, weil sie es wagen, sich mit religiösen Glaubensvorstellungen kritisch zu befassen oder sich darüber lustig machen.

Deswegen erinnert der bfg München an diesem Abend auch an die Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty am 16. Oktober 2020, der in seinem Unterricht das Thema Meinungsfreiheit aufgegriffen und Mohammed-Karikaturen gezeigt hat sowie an den Mordanschlag auf den Autor Salman Rushdie am 12. August 2022, der während einer Veranstaltung mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt wurde. Und schließlich möchte der bfg München auch der Menschen gedenken, die im Iran um ihre Freiheit kämpften und dafür von religiösen Fanatiker*innen hingerichtet wurden.